Verrückte Zeiten erfordern verrückte Maßnahmen
Oh Mann, wer hätte das für möglich gehalten, dass wir einmal Masken nähen – und das nicht zu Fasching, sondern aus einem sehr ernsten Grund.
CORONA – ein Virus, dass alle Menschen dieser Erde – zumindest zeitweise – völlig aus ihrem gewohnten Alltag reißt. Das Begriffe wie „Ausgangssperre“, „Quarantäne“ und „soziale Isolation“ zum alltäglichen Sprachgebrauch werden lässt und unser aller Leben auf den Kopf stellt. Menschen in sogenannten „systemrelevanten Berufen“, die nicht mehr wissen wo ihnen vor lauter Arbeit der Kopf steht, andere die im Home Office arbeiten und nebenbei (versuchen) die Kinder beim Lernen zu unterstützen, wiederum andere haben vielleicht sogar ihren Arbeitsplatz verloren …. es ist eine verrückte Zeit!
Alle 16 Bundesländer haben eine Maskenpflicht oder werden sie innerhalb der nächsten Tage einführen. Es gilt nun im Öffentlichen Personennahverkehr und beim Einkaufen in Geschäften, Mund und Nase zu bedecken. Da es kaum noch medizinischen Mundschutz zu kaufen gibt bzw. dieser verständlicherweise nur für nachweislich medizinische Fachkräfte aus Heil- und Pflegeberufen erhältlich ist, sind viele Personen auf selbst genähte Mund-Nasen-Masken ausgewichen.
Um sich eine solche Alltagsmaske, Behelfsmaske oder eine Mund-Nasen-Maske zu nähen (oder zu basteln), gibt es zahlreiche Anleitungen im Netz. Bevor ich für meine Familie und Freunde Masken genäht habe, wollte ich die verschiedenen Schnitte ausprobieren. Hier teile ich meine Erfahrungen mit euch und verlinke die Seiten, auf denen ihr die Schnittmuster/ Anleitungen findet.
Drei verschiedene Schnitte
Natürlich gibt es weit mehr als nur drei Möglichkeiten um eine Alltagsmaske zu nähen. Ich habe mich auf diese drei fokussiert, weil ich die Anleitungen und den späteren Sitz der Masken am Besten finde.
1. Schnittmuster: Behelfsmaske von Keiko Olsson
Die folgende Alltagsmasken-Anleitung habe ich bei Instagram gefunden. Sie ist mein absoluter Favorit, weil ich die Passform optisch am ansprechendsten finde. Die Maske trägt sich sehr angenehm, weil sie, obgleich sie Mund und Nase sehr gut bedeckt, gefühlt mehr „Freiheit“ lässt. Sie lässt sich perfekt unter einer Brille tragen und … es macht Spaß sie zu nähen. 😉
Eine Anleitung zum Nachnähen findet ihr auf dem YouTube-Channel von Keiko Olssen. Allerdings habe ich die dort angegebenen Maße geändert. Die vorgestellte Maske mit den Maßen 32cm x 24cm passt ausschließlich bei meinen Kindern (4 & 8 Jahre alt) gut. Ich habe die Maße für mich auf 32cm x 28cm vergrößert. Weiterhin benötigt ihr 2 x 30cm langes Gummiband.
2. Schnittmuster: Alltagsmaske „Halbrund“ von Nähfrosch
Dieser Schnitt ist leicht genäht, die Maske trägt sich gut, sitzt prima auf der Nase, ist leicht händelbar für den Träger und schaut (für eine Maske) gut aus. Ihr bekommt bei Nähfrosch nicht nur das Schnittmuster für die Behelfsmaske, sondern auch eine detaillierte Video Anleitung – was gerade für die Anfänger unter euch super praktisch und hilfreich ist.
Der Stoffverbrauch beträgt ca. 30cm x 35cm, plus 2x ca. 17cm lange, schmale Gummibänder zum Einnähen – oder 2 x ca. 80cm langes Schrägband.
3. Schnittmuster: 10 Minuten Maske von „Nähsüchtig“
Diese Maske erinnert optisch sehr an die medizinischen Masken wie man sie aus Krankenhäusern oder von Pflegepersonal kennt. Sie ist leicht und schnell zu nähen und bedeckt das untere Gesicht optimal.
Ihr braucht dazu einen Innenstoff mit den Maßen 19cm x19cm und einen Außenstoff mit dem Maßen 25cm x 19cm. (Auch für meinen bärtigen Mann, sind diese Maße perfekt.) Ein Gummiband braucht ihr in 2x 30cm Länge. Besonders gut gefällt mir hier, dass aufgrund der verschiedenen Maße von Innen- und Außenstoff, die Kanten schön flach bleiben – das lässt sich prima nähen. Das ist sowohl prima für die Verarbeitung der Tunnelzüge fürs Gummiband als auch für die Grundlage der am Hinterkopf zu bindenden Schrägbänder.
Auch das In-Falten-Legen wird von Christine im Video sehr gut und verständlich erklärt.
Meine Tipps für euch:
– Wascht alle Stoffe bei 60°C um zu sehen, ob die Alltagsmasken dies später auch aushält.
– Bügelt die Stoffe nach jedem Schritt – das erleichtert wirklich die Arbeit und Kanten sehen später viel ordentlicher aus.
– Ich bevorzuge Gummibänder, die 1,5mm bis 3mm breit sind. Achtet immer darauf, dass auch die Bänder bei mind. 60°C waschbar sind.
– Die Gummibänder nähe ich nicht fest ein, sondern binde sie mit einem verstellbaren Knoten zusammen. So kann der Träger der Maske sie seinen Bedürfnissen anpassen.
So, dann ran die Nadeln, fertig, los!
Ich nähe jetzt weiter fleißig Alltagsmasken-Behelfs-Mund-Nasen-Schutz.
Bleibt gesund und optimistisch!
Eure Anne